Mittwoch, 6. Januar 2010

Orientierungslose Sprachverwirrung

im Herzen Neuköllns:
„Typisch DDR, man versteht mal wieder kein Wort!“
Diese Worte kamen aus dem Mund einer jungen Frau, die sich als „ich bin ja nur Französin“ gegenüber einem türkischen Gemüsehändler outete, den sie um eine Auskunft gebeten hatte, von dessen Antwort sie aber nichts verstand.
Was sie mit "typisch DDR" genau meinte, blieb verborgen. Glaubte sie vielleicht, einen sächsischen Dialekt in der Sprache des Gemüsehändlers erkannt zu haben, - der im übrigen ein halbwechs integriertes Deutsch spricht und dessen halbwüchsige Tochter kein Kopftuch trägt - im Gegenteil zu dem, was Herr Sarrazin gemeinhin von türkischen Gemüsehändlern erwartet...
Zurück zu unserer Französin: im besten Fall war sie einfach nur völlig orientierungslos, im schlechtesten bildungsresistent in geografischer Geschichte. Aber wir wollen nicht kleinlich sein - zu Mauerzeiten vermuteten ja selbst die Bayern, das Westberlin irgendwo an der Grenze zwischen Niedersachsen und der DDR läge... Und was weiß der junge Durchschnitts-Neuköllner schon über die wechselvolle Geschichte Elsaß-Lothringens?
Leider war die junge Französin sehr ungeduldig missgelaunt, dass keine Gelegenheit blieb, ihr weiterzuhelfen. Vielleicht beim nächsten Mal.

2 Kommentare:

Stephan Küpper hat gesagt…

Was meinst du denn - die Karl-Marx-Str. liegt doch in der DDR, oder?

Mein Vater war zumindest der festen Überzeugung.

Liebe Grüße, Stephan

Jette hat gesagt…

Heißt das, der dachte damals, Du seist in die DDR umgezogen?